Modellbahnanlage "St. Peter (Hohentwiel)"

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"Thematisches Herzstück" meiner analogen Märklin-H0-Anlage ist dieser Grenzübergang zwischen Deutschland und der Schweiz.

Den Hauptteil der etwa 24 m² großen Anlage bildet der Grenzbahnhof der Stadt St. Peter im Hohentwiel. Da bekanntlich die Oberleitung der Schweiz auf ein anderes Lichtraumprofil abgestimmt ist, haben alle Züge im Grenzbahnhof einen Lokwechsel - außer jene, die mit modernen Mehrsystemloks wie zum Beispiel der Baureihe 482 bespannt sind. Im Bahnhof von St. Peter sind daher regelmäßig Lokomotiven der DB, der SBB, der BLS und auch einiger Privatbahnen zu Gast. Überwiegend beherrschen Fahrzeuge der Epoche V-VI das Bild, wenngleich auch einige beim Vorbild bereits historische Lokomotiven und Wagen in St. Peter zur Freude der dort heimischen Eisenbahnfreunde noch verkehren.

Als Gleismaterial auf der Anlage kommt das Märklin K-Gleis zum Einsatz, in den beiden Schattenbahnhöfen (ein deutscher und ein schweizerischer) sind C-Gleise verbaut, im Diesellok-BW sogar noch Metallgleise.






Ein seelisch großer Schlag für die überwiegend katholischen Bewohner von St. Peter hat sich in der vergangenen Nacht ereignet: Die für die Stadt namensgebende Petruskirche wurde ein Raub der Flammen. Aktuell sind die Feuerwehren zwar noch im Einsatz, aber der Brand ist bereits gelöscht und die Situation glücklicherweise unter Kontrolle.

Obwohl die Kirche direkt neben dem Bahnhof steht, ist der Bahnverkehr durch die Brandkatastrophe nicht beeinträchtigt.

 

 

 

 

 

Ein Eldorado für Hobbyeisenbahner und -fotografen ist das ehemalige Dampflokbetriebswerk, das mittlerweile als Abstellung für die auf der nahen Allgäubahn eingesetzten Dieselloks verwendet wird. Hier verbringen regelmäßig 218er in nahezu allen Lackierungsvarianten ihre Einsatzpause. Auch die Baureihen 212 und 232 erreichen St. Peter noch regelmäßig mit Güterzügen über die Allgäubahn.

 

 

 

 

 

 

Mist! Jetzt haben diese beiden Hobbyfotografen umsonst eine Stunde auf den verspäteten Güterzug 50167 gewartet, der eigentlich heute mit der bunten Werbelok 152 005 bespannt sein sollte... Stattdessen hängt eine normale verkehrsrote 152 vor dem Zug. Naja, mal warten, vielleicht kommt ja noch etwas Unerwartetes vorbei...








Oh, die erwartete Lok steht bereits in der Lokabstellung des Bahnhofs. Sie muss bereits in der Nacht mit einem anderen Güterzug angekommen sein.








Im Bahnhof wartet bereits ein Re10/10-Gespann auf den Güterzug mit der verkehrsroten 152, um ihn dann durch die Schweiz zu bringen.

 

 

 

 

 

Etwas mehr Glück hat dieser Hobbykollege, der sich am nördlichen Ende des Bahnsteigs 4/5 postiert hat: Er kann den ZDF-Express zur Wetten-dass...?-Sendung in Luzern mit der passenden Zuglok

120 151 unter dem alten, nicht mehr genutzten Reiterstellwerk ablichten. In Kürze wird die 120 einer schweizerischen Re4/4II Platz machen, die den Zug dann bis Luzern bringen wird.

 

 

 

 

 

Auf den Bahnsteigen erwartet die Reisenden, die hier in einen Zug ein- bzw. aussteigen wollen, eine Zollkontrolle. Der Bahnsteig zwischen Gleis 2 und 3 ist daher auf gesamter Länge mit einem Zaun abgetrennt. Züge aus Deutschland, die in St. Peter enden, fahren auf Gleis 1 oder 2 ein - hier ist keine Zollkontrolle nötig. Durchgehende Züge oder solche, die aus der Schweiz kommen und in St. Peter enden, halten an den Gleisen 3, 4 oder 5.

 

 

 

 

 

Eine Re4/4 II erreicht mit einem aus ÖBB-Wagen gebildeten Eurocity von Bern nach Wien den Bahnhof. Auf Gleis 1 warten schon zwei 218er, die den Zug dann durchs Allgäu nach München bringen werden. Wenige Kilometer von St. Peter entfernt zweigt die Allgäustrecke von der elektrifizierten Hauptstrecke ab.

 

 

 

 

 

 

 

Ein langer, mit nagelneuen, für Italien bestimmten VW Passat und Tiguan beladener Ganzzug muss in St. Peter nur einen kurzen Halt einlegen. Dank Bespannung mit einer Re482 ist nur ein Lokführerwechsel nötig.

 

 

 

Auch für den Tonzug aus Limburg war kein Lokwechsel notwendig. Beide Zugloks, sowohl 185 099 als auch 185 142 gehören zur Reihe der schweiztauglichen Traxx-Lokomotiven. Hier ist der Zug bereits auf schweizerischem Gebiet unterwegs.

Im Hintergrund liegt die idyllische Gemeinde Egliswil, deren Ortsbild von Fachwerk geprägt ist. Auch ein Teil der alten Stadtmauer ist noch erhalten.

Die unten sichtbaren Einfahrvorsignale von St. Peter sind deutsche HV-Signale, da im Grenzbahnhof deutsche Signale (aber schweizerische Oberleitung...) zum Einsatz kommen.







Zwei Re485 der BLS haben in St. Peter einen schweren Kohleganzzug übernommen und ziehen ihn nun durch die Schweizer Landschaft. Soeben verschwinden sie im Egliswiler Tunnel.

 

 

 

Neben den Loks der Baureihe 485 setzt die BLS auch die geliehene 185 577 ein, die hier mit ihrem Güterzug in St. Peter auf die Ausfahrt wartet.

Außerdem erreicht regelmäßig auch eine neue 486 den Bahnhof von St. Peter. Sie bespannt im aktuellen Fahrplan einen bis Köln-Eifeltor durchgehenden Containerzug und kann bis zum Zielort am Zug bleiben. Wegen der Schweizer Bergstrecken verkehrt sie auf schweizerischem Gebiet jedoch in Doppeltraktion mit einer 485 oder 185. In St. Peter wird die führende Lok abgehängt und die 486 fährt den Zug alleine weiter in Richtung Köln.







Neulich hat es sich zufällig ergeben, dass sowohl 103 220 als auch 218 418 in St. Peter zu Gast waren. Der örtliche Fahrdienstleiter zeigte ein Herz für die anwesenden Hobbyfotografen und richtete eine "Gegenüberstellung" an Bahnsteig 4/5 ein.

 

 

 

 

 

 

 

Manchmal ist auch die Bahndienst-103 237 in St. Peter zu Gast. Nach einer erfolgreichen Testfahrt wartet sie heute auf dem Wagenabstellgleis mit ihrem Messzug auf den nächsten Einsatz.

 

 

 

 

 

 

 

Nun hat es sich für die beiden Fotografen doch noch gelohnt! Es wurde zwar nur ein "Nachschuss" auf die Touristik-218 418, die den RE nach Kempten schiebt, aber immerhin...!

 

 

 

 

 

 

Ab und zu kommt auch DB Netz mit der eigenen 111 059 und einem Gleisreinigungszug in St. Peter vorbei. Da im Bahnhof meist viel los ist, müssen solche zusätzlichen Züge schon mal am Einfahrsignal einen Moment warten. 

 

 Ab und zu ist auch ein deutscher Reiseveranstalter mit seinem TEE-Rheingold als Sonderzug unterwegs in die Schweiz. Ziele sind etwa das sonnige Tessin oder der Glacier-Express. Bis zur schweizer Grenze in St. Peter war die Beförderung des Zuges meist Aufgabe einer DB-103. Doch seitdem diese von der Bahn nicht mehr vermietet werden, hing oftmals eine Mietlok von MRCE vor dem schicken Zug. Nun hat der Reiseveranstalter jedoch eine ausgemusterte 113 der DB gekauft, hat sie wieder in einen historischen Zustand zurückversetzen lassen und setzt die Lok vor dem Rheingold ein. Griffstangen wurden leider keine mehr angebracht, ebenso hat man sich (leider) anstelle der Gussschilder für Klebenummern und -Logos entschieden, um dieberische Souvenirjäger abzuhalten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...

 

 

 

 

 

 

Mittlerweile ist das Feuer gelöscht. Doch zur Beobachtung eventueller Glutnester bleiben die Feuerwehren noch vor Ort. Der Bahnbetrieb geht indes weiter. (Foto: Karl-Joachim Leipold)

 

 

 

 

 

 

Zum Glück wurden die Gräber auf dem angrenzenden Friedhof durch die Löscharbeiten nicht beschädigt. (Foto: Karl-Joachim Leipold)

 

 

 

 

In der Gärtnerei findet heute das jährliche Sommerfest statt. Bei Live-Musik können die Besucher frische Grillhähnchen und Pommes genießen.

Dass die Ruhe durch die vorbeifahrenden Züge ab und zu beeinträchtigt wird, stört hier niemanden. Eine von der Bahn angebotene Errichtung einer Lärmschutzwand wurde von den Gärtnereibesitzern abgelehnt.

(Foto: Karl-Joachim Leipold)

 

 

 

 

 

An diesem Nachmittag traten plötzlich Störungen im Telefonnetz zwischen St. Peter und Egliswil auf. Die Techniker der Telekom arbeiten jedoch schon mit Hochdruck an der Beseitigung des Problems. Leider musste dazu die Landstraße aufgerissen werden, was den Straßenverkehr unweit der Grenzstation etwas beeinträchtigt. (Foto: Karl-Joachim Leipold)

Diese Modellbahnanlage ist umzugsbedingt mittlerweile Geschichte.  Im neuen Hobbykeller ist aber bereits schon eine neue Anlage am Wachsen, wenn auch kleiner als die hier vorgestellte. Der thematische Bezug zur Schweiz wurde dabei aufgegeben, die SBB- und BLS-Fahrzeuge weitestgehend verkauft. Stattdessen bildet die Anlage nun einen kleineren Bahnhof an einer elekrifizierten Hauptstrecke ab, in dem eine nicht-elektrifizierte Strecke abzweigt.

Man könnte sagen, dass ich bei der Planung und Gestaltung die Region des Allgäu vor Augen habe, so dass im Bahnhof beispielsweise ein SBB-EC von E-Traktion auf eine Doppeltraktion der Baureihe 218 umgespannt wird, der seine Fahrt dann über die nicht-elektrifizierte Strecke fortsetzt.

 

Früher oder später wird es auch von dieser Anlage hier ein paar Fotos geben.